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Borkenkäfersituation 2020 - Höchste Alarmstufe

21.04.2020 • • In der Folge der Sturmereignisse Sabine und Petra sowie des warmen Winters und dem niederschlagsarmen Frühling breitet sich die Borkenkäferpopulation weiterhin rasant aus. Ausserordentlich früh, bereits Mitte April, können die ersten Aktivitäten der überwinterten sowie der ersten Generation der gefrässigen Käfer beobachtet werden. Es gilt höchste Alarmstufe für die Bekämpfung, damit eine drohende Massenvermehrung möglichst eingedämmt werden kann. Alle Waldbesitzer sind aufgerufen, entschlossen

und schnell zu handeln.



Borkenkäfer sind grundsätzlich Sekundärschädlinge und breiten sich nur aus, wenn genügend brutfähige Bäume vorhanden sind. Nach den Stürmen Burglind (03.01.2018), Sabine und Petra (beide Februar 2020) ist dies zusätzlich zu den trockenen Sommern der vergangenen Jahre der Fall. Von unzähligen Borkenkäferarten sind eigentlich nur drei in der Lage, sich massenhaft zu vermehren. Von diesen Käferarten befallen 95% die Fichte, wenige auch die Weisstanne. In den Waldungen des Forstreviers Oberfreiamt musste im vergangenen Jahr zirka 3400 m3 vom Borkenkäfer befallenes Holz gefällt werden. Eine Fällung und das rasche Abführen aus dem Wald ist die einzige Möglichkeit, den Befall unter Kontrolle zu bringen und den restlichen Waldbestand zu schützen.


Frühe Erkennung wichtig

Durch eine frühe Erkennung kann die Bekämpfung relativ einfach und mit geringem Aufwand durchgeführt werden. Erste Merkmale an Fichten sind hellbraunes Bohrmehl am Stammfuss und hinter Rindenschuppen, sowie eine Verfärbung der Krone (nicht zwingend). In einem späteren Stadium, wenn die Käfer den Reifungsfrass beginnen, fallen ganze Rindenstücke hinunter. Allgemeine Hinweise sind auch eine erhöhte Aktivität der Spechte und anderer natürlicher Feinde. Weiter Infos bezüglich den Erkennungsmerkmalen können dem oben verlinkten Merkblatt abgerufen werden.

Bekämpfung ist wirkungsvoll Eine Bekämpfung ist möglich, solange sich „nur“ weisse Larven von ca. 4 mm Länge unter der Rinde befinden. Hier genügt das Fällen und Entrinden der Bäume. Die Larven vertrocknen und haben keine Chance zu überleben. Im fortgeschrittenen Stadium - nach ca. 3-4 Wochen - sind die Jungkäfer ausgebildet. Wenn sich bereits hellbraune Käfer in der Rinde befinden, ist eine mechanische Entrindung oder ein sofortiger Abtransport unumgänglich. Im ersten Befallsherd sind meistens Gruppen von 3 bis 4 Bäumen betroffen. Nach der Weiterverbreitung sind dann schnell 20 bis 30 Bäume befallen (ca. 6 bis 8 Wochen nach dem Erstbefall). Eine rechtzeitige und frühe Bekämpfung ist daher die günstigste und wirkungsvollste Massnahme. Wenn das Holz in Rinde bleibt und nicht entrindet wird, muss es mindestens 500 Meter ausserhalb des Waldes gelagert werden.



Kontrolle in den nächsten Tagen Die Waldeigentümer sind aufgerufen, ab sofort und laufend eine intensive Kontrolle der Fichten- und Weisstannenbestände durchzuführen. Befallene Bäume sollen sofort gefällt und entrindet werden. Im Auftrag der Waldeigentümmer organisiert Wald kommunal + auf Wunsch die nötigen Massnahmen in den Waldbeständen. Waldeigentümer, welche einen Schaden feststellen, melden diesen umgehend dem Revierförster Stefan Staubli, Telefon 079 420 58 16.



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